Schritte in die Zukunft bei drei Lorscher Unternehmen

„Lokale Ökonomie“-Fördergelder helfen Betrieben beim Modernisieren

Drei Lorscher Unternehmen gehen trotz oder gerade wegen der Corona-Krise mutige Schritte. Sie investieren, unterstützt von EU-Fördergeldern aus dem Programm "Lokale Ökonomie", in die Modernisierung ihrer Ladengeschäfte und Räumlichkeiten und damit in die Zukunft im Zentrum der Klosterstadt.

Pionierin bei der Antragstellung ist die Bäckerei Drayß. Sie hat im Zuge der Eröffnung des nahkauf-Supermarktes im ´Carstanjen-Center´ die Chance genutzt, die Gestaltung der Bäckerei-Filiale in der Vorkassenzone deutlich zu verbessern und an das moderne Design des Supermarktes anzupassen. „Für die Filiale war es genau der richtige Zeitpunkt, die in die Jahre gekommene Einrichtung auszutauschen. Theke und Regale werden modernisiert und auch die Beleuchtung und die Kasse auf einen aktuellen Stand gebracht!“, berichtet Heike Drayß, die Betreiberin der Filiale.

Besichtigung der Filiale der Bäckerei Drayß durch den ´Förderausschuss Lokale Ökonomie´: v.l.n.r. Bürgermeister Christian Schönung, Matthias Herbener (Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Lorsch), Frank Hammann (Volksbank Darmstadt Südhessen eG), Marvin Scholl (Sparkasse Bensheim), Martin Proba (IHK Darmstadt Rhein Main Neckar)

Für Hans-Peter Frohnmaier, Betreiber der Lorscher Kulturinstitution „Theater Sapperlot“, war 2020 bislang ein sehr herausforderndes Jahr. Lange Schließzeiten, verbunden mit Ausfällen von zahlreichen Gastspielen, haben die Zukunft des Sapperlot in Frage gestellt. Doch Frohnmaier hat sich entschieden, trotz der widrigen Situation für die Kulturbranche kämpferisch nach vorne zu blicken und das Theater für die Zukunft fit zu machen: Er tauscht Ton- und Lichttechnik aus, stellt das Kassensystem auf eine deutlich effizientere digitale Variante um, die Bestellprozesse deutlich vereinfachen wird – und auch Luftreiniger stehen auf der Maßnahmenliste.

Zuwendungsbescheid für Hans-Peter Frohnmaier (Mitte) und das ´Theater Sapperlot´: Übergabe durch Bürgermeister Christian Schönung und Matthias Herbener (Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Lorsch)

Die umfassendste Modernisierung nimmt das [ånneschd] vor. In der Römerstraße wird das Ladengeschäft mit umfangreichen Maßnahmen in der Haustechnik für die dann folgende Neugestaltung vorbereitet. Zum Abschluss der Maßnahme wollen Lisa und Michael Sochiera ihren „Laden zur Region“  stilvoll eingerichtet präsentieren und so für die Kundinnen und Kunden ein ganz neues Einkaufs- und Verweil-Gefühl geben, denn auch um einen Cafébereich soll das ånneschd erweitert werden. Michael Sochiera zum Umbau: „Wir werden unseren Conceptstore komplett neu einrichten und freuen uns, dass das mit Hilfe der Fördergelder unterstützt wird – denn ganz allein hätten wir das nicht stemmen können!“

Umfassende Neugestaltung des [ånneschd] - Conceptstore in der Römerstraße: Übergabe des Förderbescheides an Lisa und Michael Sochiera (Mitte) durch Bürgermeister Schönung und Timo Cyriax (Projektleiter der Entwicklungsgesellschaft Lorsch).

Der Lorscher Bürgermeister Christian Schönung freut sich über die positiven Signale fürs Stadtzentrum: „Ganz toll, dass hier drei Unternehmen den mutigen Schritt wagen und trotz der aktuell sehr schwierigen Situation unser Stadtzentrum als ihren Standort für die Zukunft sehen – ein gutes Signal für die Stadt und die Unternehmen rundherum!“

Zwischenzeitlich haben noch weitere Händler und Gastronomen damit begonnen, sich über Investitionen Gedanken zu machen und über die Förderung zu informieren, berichtet Timo Cyriax, bei der Entwicklungsgesellschaft Lorsch (EGL) für das Förderprogramm ´Lokale Ökonomie´ zuständig: „Zwischen fünf und zehn weitere Unternehmen bereiten derzeit ihren Förderantrag vor. Da sind ganz spannende Vorhaben dabei, die unsere Innenstadt insgesamt nochmal deutlich aufwerten werden. Das kann dann die Nachbarn motivieren, selbst ebenfalls tätig zu werden – auch auf diesen Impuls setzen wir!“

Gerechnet wird daher damit, dass in den nächsten Monaten weitere Förderanträge gestellt werden, über die dann der Förderausschuss, bestehend aus dem Bürgermeister und Vertretern der IHK und der regionalen Banken, beraten wird. Verläuft dies positiv, könnten zeitnah weitere Projekte in die Umsetzung gehen und zur Neuausrichtung der Lorscher City beitragen.

Die Fördergelder des Programms Lokale Ökonomie stammen aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Die Kommunen müssen sich mit Eigenmitteln an ihrem Programm beteiligen.

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