Umsetzung der „Aktiven Kernbereiche“ beginnt

Auch private Immobilien und Unternehmen werden gefördert

Die Umsetzung des Förderprogramms „Aktive Kernbereiche in Hessen“ hat in Lorsch begonnen. Nachdem die Aufnahme in das Programm 2018 gelang, wurde im August 2019 das als Handlungsgrundlage dienende „ISEK“ (Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept) zur Anerkennung beim Ministerium eingereicht. Im Fokus der Maßnahmen steht die Lorscher Stadtmitte.

Bürgermeister Christian Schönung richtet den Blick auf die nächsten Schritte: „Wir möchten die Qualitäten unseres Zentrums erhalten und so weiterentwickeln, dass die Innenstadt zukünftigen Anforderungen gerecht wird. Wir haben uns entschieden, die Chancen des Programms Aktive Kernbereiche zu nutzen und werden nun wichtige Maßnahmen im Stadtzentrum auf den Weg bringen.“

Dazu wurden im September 2019 die Architektinnen Ulrike Hesse und Sandra Herrmann vom Büro Rittmannsperger Architekten aus Darmstadt beauftragt. Sie bilden das sogenannte „Kernbereichsmanagement“ und werden in dieser Funktion die Stadt Lorsch in den kommenden Jahren beim Erreichen der gesteckten Ziele unterstützen. Dabei ist es die wesentlichste Aufgabe dieser „Kümmerer“, die vielen Ideen und Aktivitäten für das Stadtzentrum zu koordinieren und zu entwickeln.

Kernbereichsmanagement
v.l.n.r.: Sandra Herrmann & Ulrike Hesse (Büro Rittmannsperger Architekten) wurden für das "Kernbereichsmanagement" beauftragt; Bürgermeister Christian Schönung

Das Kernbereichsmanagement agiert dabei jedoch nicht alleine: Es arbeitet eng mit dem Bau- und Umweltamt der Stadt Lorsch zusammen, mit der Entwicklungsgesellschaft Lorsch (EGL) sowie den lokalen Akteur/-innen. Projektleiterin Ulrike Hesse erklärt: „Wir begleiten die Umsetzungsphase des Förderprogramms und beraten die Stadt Lorsch sowie private Eigentümer in förderprogrammspezifischen und städtebaulichen Fragestellungen. Wir sind Ansprechpartnerinnen und vermitteln zwischen den zahlreichen Beteiligten und unterschiedlichen Interessen.“

Ebenfalls neu wurde die „Lokale Partnerschaft (LoPa)“ ins Leben gerufen, die als bürgerschaftliches Gremium das Förderprogramm Aktive Kernbereiche begleitet. Die LoPa setzt sich aus örtlichen Interessenvertreter/-innen und engagierten Bewohner/-innen zusammen und bildet die Verbindung zur Bevölkerung. Diese Gremium hat im September bereits erstmalig getagt und lernte dabei die Maßnahmen aus dem ISEK kennen.

Lokale Partnerschaft (LoPa) Lorsch
Die Lokale Partnerschaft (LoPa) Lorsch

Darüber hinaus beriet die LoPa Fördermöglichkeiten für Unternehmen sowie die Förderrichtlinien eines Anreizprogrammes, das derzeit als Entwurf vorliegt. Mit diesem Anreizprogramm will die Stadt Lorsch Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer fördern, die ihre Gebäude im Stadtzentrum aufwerten und attraktiver gestalten möchten.

Darüber hinaus streben Verwaltung und EGL derzeit ebenfalls an, in ein zusätzliches EU-Förderprogramm aufgenommen zu werden. Unter dem Titel „Lokale Ökonomie“ werden damit Gewerbetreibende bei anstehenden Investitionen unterstützt.

Um die Ideen aus dem ISEK realisieren zu können, braucht es jetzt genaue Planungen. Dazu gehören unter anderem Machbarkeitsstudien, die aufzeigen, wie die Projekte baulich und wirtschaftlich umgesetzt werden können. Dies gilt beispielweise für das Alte Feuerwehrareal, das Carstanjen-Center und den Kindergarten St. Nazarius. Timo Cyriax von der EGL ergänzt: „Derzeit kümmern wir uns intensiv um die Vorbereitungen für das Anreizprogramm und die Fördermöglichkeiten für Unternehmen. Wir werden in Kürze die Eigentümerinnen und Eigentümer der Immobilien sowie die Geschäftsinhaberinnen und -inhaber hierüber genauer informieren.“

Das Kernbereichsmanagement

Das beauftragte Büro Rittmannsperger Architekten beschäftigt sich seit 50 Jahren mit dem Thema Stadt, Quartier und Gebäude im Bestand. Rund 25 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus den Disziplinen Architektur, Stadt- und Raumplanung, Immobilienwirtschaft, Innenarchitektur und Geografie setzen sich für die Entwicklung, Sanierung und Belebung von Stadtteilen und Gebäuden ein. Vor Ort im Lorscher Stadtzentrum sind Ulrike Hesse und Sandra Herrmann tätig, die bereits gemeinsam mit den Handelnden vor Ort das ISEK erarbeitet haben.

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